20090609

45.Tag (Dienstag 09.Juni) - von Sobrado dos Monxes nach Arzua - 22 km

In Sobrado dos Monxes nahm ich in der dem Kloster direkt gegenueberliegenden Bar erst mal ein Fruehstueck mit leckeren Croissants zu mir, so dass ich mich dann gegen 8 Uhr frisch gestaerkt auf den Weg machen konnte. Gleich hinter Sobrado, ich lief gerade gedankenversunken vor mich hin, bemerkte ich, dass mich von der anderen Strassenseite ein schoener und relativ junger Schaeferhund mit seinem Blick fixierte. Nichtsahnend ging ich weiter, da sah ich, wie er auf meine Strassenseite wechselte und mir hinterherlief.


Schaeferhund aus Sobrado


Er hatte Augen, die sagten: "Nimm mich doch mit". Immer wenn ich mich umdrehte, um nach ihm zu sehen, schaute er verschaemt zur Seite, um dann, wenn ich meinen Schritt fortsetzte, mir in einem Abstand von ca. 20 Metern zu folgen. Leider verstand er mich nicht, als ich ihm erklaerte, dass ich nichts fuer ihn haette. So ging das etwa eine Viertelstunde und ich musste mich beherrschen, mich nicht mehr umzudrehen. Gleichzeitig beschleunigte ich meinen Schritt. Nach einer geraumen Zeit drehte ich mich in einer Kurve dann schliesslich vorsichtig um. Gott sei Dank war er mir nicht weiter gefolgt, denn - obwohl genau mein Lieblingshund - waere es aus mehreren Gruenden ganz unmoeglich gewesen, ihn nach Deutschland mitzunehmen.


Leicht ansteigende Landstrassen


Ansonsten ging es an diesem Tag zumeist auf kleineren Landstrassen bis zum Ort "Casanova" immer leicht bergauf oder im Umkehrschluss "ab Casanova gings bergab".


Zwischen Sobrado dos Monxes und Arzua


Ab Arzua verlaufen alle drei Caminos (der Hauptweg Camino Frances, der Kuestenweg und der Camino Primitivo) bis Santiago de Compostela auf einer gemeinsamen Strecke; daher gibt es hier natuerlich viele Pilgerherbergen, um die grossen Pilgermassen aufnehmen zu koennen. Mit einer privat gefuehrten Herberge, die erst 2007 geoeffnet wurde, hatte ich eine gute Wahl getroffen.

Waehrend sich bei meiner heutigen Tagestour das Wetter einigermassen hielt und sich der Regen auf kleinere Schauer beschraenkte, ging hingegen am Abend solch ein Platzregen nieder, dass es nicht moeglich war, die Herberge trockenen Fusses zu verlassen. Ansonsten sah ich dort in lauter neue und zum Teil ziemlich gestresste Gesichter - die Zeit der netten kleinen und ueberschaubaren Herbergen war wohl vorbei.