20090602

37.Tag (Montag 01.Juni) - von Campiello nach Berducedo - 28 km

Als Jaqueline und ich am naechsten Morgen ueber die heute zu bewaeltigende Route sprachen, merkte ich, dass sie einerseits Angst hatte, den Weg durch das Hochgebirge allein zu gehen, dass sie dieser Weg andererseits wiederum aber auch sehr reizen wuerde. So machte ich ihr Mut und zum Schluss waren wir uns einig, dass wir die heutige Tagesetappe gemeinsam gehen wollten. Nicht nur weil Jaqueline und ich uns nur in Englisch unterhalten konnten: "Yes we can!" wurde unser Leitsatz, der nicht nur als Ansporn fuer den heutigen Weg diente. Nein, bei allen kritischen Wegsituationen an diesem Tag hiess es nur noch "Yes we can!".


Morgenstimmung ueber den Bergen


Nach der Kapelle von Mortera fuehrte uns der Weg zunaechst hinauf auf einen langen Grat, von dem wir eine einmalige Aussicht auf die Berge Asturiens hatten.


Pause ueber den Bergen Asturiens


Wir ueberquerten Bergwiesen mit Pferden, die frei wie Wildpferde auf den nur sehr weitraeumig eingezaunten Bergalmen gehalten werden. An einem Bergsee weideten Kuehe. Als wir dort unser "Lager" aufschlugen, um Mittagspause zu machen, kam der Bulle schnaubend auf uns zu, so dass sich meine Gedanken ganz schnell mit Fragen eines geordneten Rueckzugs befassten. Gott sei dank ging der Bulle dann doch weiter zum Rest seiner Herde, die sich hinter uns befand.

Die Ruinen der historischen Pilgerhospitaeler, die wir an mehreren Stellen des Weges vorfanden machten uns deutlich, auf welch historischem Weg wir uns befanden. In einem dieser ehemaligen Pilgerhospitaeler, von dem noch ein Haus bewohnt zu sein schien, suchten wir nach Wasser, um unsere Vorraete nachzufuellen.

Jaqueline mit Hund


Da kam auf einmal ein riesiger heller Bernhardiner um die Ecke, so dass ich erstmal ziemlich erschrak. Der Hund war aber absolut zutraulich und wir befuerchteten schon, dass er uns folgen wuerde nach den vielen Streicheleinheiten, die er von uns bekommen hatte.

Durch herrliche Heidelandschaften ging des dann wieder abwaerts und wir kamen muede aber zufrieden an der Pilgerherberge in Berducedo an. Wir hatten Glueck, noch zwei Betten zu bekommen, denn neben mehreren Spaniern (u .a. auch Ramon) waren da auch schon Cosima, Alfred mit Frau (ein schon laengerer Weggefaehrte aus Salzburg) sowie Jochen und Heidi aus der Naehe von Nuernberg, die ich am Abend zuvor in Campiello kennengelernt hatte.