20090529

33.Tag (Donnerstag 28.Mai) - von Oviedo nach Escamplero - 17 km zu Fuss

Gegen 8 Uhr begann mein Weg in Oviedo nach einem kleinen Fruehstueck in einer der Bars gleich in der Naehe der Herberge. Ich nahm einen Umweg, um mir die beiden praeromanischen Kirchen auf dem Monte Narranco, "Santa Maria del Naranco" und "San Miguel de Lillo", anzuschauen. Dort angekommen, traf ich Jaqueline aus Frankreich wieder und zwei deutsche, die zwei Naechte vorher in der Herberge uebernachtet hatten. Ich hatte das grosse Glueck, gerade 5 Minuten vor Beginn einer Fuehrung vor Ort zu sein. Leider verstand ich nicht sehr viel, aber immerhin bin ich auf diese Weise in beide Kirchen hineingekommen.

Den weiteren Weg nach Escamplero ging ich - abweichend von der Empfehlung aus dem Fuehrer - auf einem Panoramaweg, der herrliche Ausblicke auf die Berge (bei nahezu klarer Sicht!) und die Stadt Oviedo bot. Etwa auf der Haelfte der Strecke stiess ich bei einer kleinen Kapelle wieder auf den regulaeren Jakobsweg, der sich dort lieblich durch die Landschaft schlaengelte.

Einige Kilometer vor Escamplero hoerte ich eine Stimme hinter mir, ich solle mich nicht erschrecken. Es war Christine, die den Vormittag in Oviedo genutzt hatte, noch ein wenig zu "shoppen". Wir beschlossen, uns in einer Bar zu erfrischen. Dabei kamen wir in ein gutes Gespraech ueber den Camino, das Gestern, Jetzt und Morgen. Es stellte sich heraus, dass Christine Tarot-Karten dabeihatte, die sie gern fuer mich legen wollte. Trotz meiner Skepsis stimmte ich zu und wir setzten uns etwas Abseits unter ein paar Baeume, um die Karten zu legen und zu lesen. Anschliessend liess mich Christine mit dem (sehr schoenen) Ergebnis allein, ueber das ich noch laengere Zeit nachdachte, bevor auch ich meinen Weg in Richtung Herberge fortsetzte.

In der aeusserst sauberen und neuen Herberge angekommen, waren da Christine (28), Jaqueline (65) und Ramon (ein 75-jaehriger sehr netter Spanier), der den Jakobsweg inzwischen schon das fuenfte Mal geht. Gemeinsam liessen wir den Abend bei einem reichlichen Abendessen mit Rotwein und netten Gespraechen ausklingen, bis sich am naechsten Morgen unsere Wege wieder trennen sollten.