Abschied vom Kloster Cenaruzza
Da sich das Wetter nicht schluessig war, ob es weiterregnen solle oder nicht, hatte ich mir zunaechst mein Regenzeug angezogen, ging dann aber nochmal zur Herberge zurueck, um es doch wieder auszuziehen, da es zwischenzeitlich aufklarte. Der Obdachlose aus Pamplona bat mich die Tuer zur Herberge angelehnt zu lassen, um nicht ausgeschlossen zu werden. Als ich dann endgueltig wieder auf dem Weg war, merkte ich bald, dass ich es heute wohl mit der schwierigsten Etappe meines bisherigen Weges zu tun haben sollte, denn durch den starken Regen waren die lehmigen Pfade so stark aufgeweicht, dass man zum Teil tatsaechlich nicht mehr weiter wusste. Da der Weg hauptsaechlich inmitten von Waeldern verlief, kaum Ausblicke zuliess und zu allem Ueberfluss noch enorme Steigungen aufwies, war der heutige Tag tatsaechlich ein Haertetest.
schwierige Wegverhaeltnisse
Hier war jeder Kilometer hart erkaempft. Einmal bin ich so ungluecklich ausgeschlittert, dass ich mich flach hingelegt habe, hierbei hatte ich die Haende noch in den Schlaufen der Stoecke. Bei noch ungluecklicheren Umstaenden haette ich mir hierbei leicht den kleinen Finger meiner linken Hand brechen koennen. Aus dieser Lektion habe ich gelernt, dass man bei solch schwierigen Wegsituationen grundsaetzlich die Haende aus den Schlaufen der Stoecke nehmen sollte.
Gegen 12 Uhr legte ich an einer bemoosten Waldlichtung meine Mittagspause ein (1 Orange, 1 Muesliriegel, 3 Butterkekse, Wasser), da hoerte ich Stimmen. Es waren tatsaechlich Majo, Anna, Marco, Jose und Kai, die da kamen. Sie waren einen letzten Abschnitt des Weges auf einer Strasse gegangen um die glitschigen Lehmpfade zu meiden.
Zwischen Cenaruzza und Gernika
So legten wir den weiteren Weg - der zunehmend besser wurde, durch schoene Doerfer und vorbei an schmucken Landhaeusern fuehrte - zusammen zurueck bis Gernika, wo wir die Nacht in einer ordentlichen Herberge verbrachten, deren Tuer sich nur mit einem Zahlencode oeffnen liess. Neben den Gaesten war kein Personal in der Herberge anwesend.