Oben auf dem Pass sind wir gegen 16 Uhr angekommen und dort habe ich mir natuerlich gleich den ersten Stempel fuer meinen "Credencal del Peregrino", den Pilgerausweis, abgeholt.
Schnee auf dem Somport-Pass
Beim Gehen erwiesen sich die Temperaturen dann entgegen meiner Befuerchtungen ganz ertraeglich... Wir sind dann allerdings auf der Strasse gegangen, denn der eigentliche Jakobsweg war wegen der Schneewehen nicht mehr richtig auszumachen und waere sicherlich auch sehr anstrengend geworden und auch nicht ungefaehrlich gewesen.
Je mehr wir uns dem Etappenziel Canfranc naeherten, desto weniger wurde der Schnee, sodass wir auf den eigentlichen Jakobsweg ueberwechseln konnten, ein sehr schoener Pfad, mit Moos bewachsenen Steinen, Wasserfaellen und tiefen Schluchten (siehe neue Fotos). Die im Wanderfuehrer erwaehnte Herberge in Canfranc-Estacion hatte geschlossen, sodass wir zum Hauptort Canfranc weitergewandert sind, was sich als Glueck erwies, denn die Herberge "Sargantana" ist absolut empfehlenswert. Hier trafen wir auf eine Wandergruppe aus Radolfszell, die den Jakobsweg in Etappen erwandern und das Gepaeck mit dem Bus transportieren lassen. Ich habe meine wenigen alemannischen Dialektkenntnisse zusammengekratzt und spasseshalber vorgegeben, ich kaeme vom Hohentwiel. Nachdem ich dies wieder richtiggestellt hatte, habe ich noch erfahren, dass sich der Busfahrer der Reisegruppe wegen des Schnees geweigert hatte, auf den Somportpass zu fahren. Die Gruppe hatte ihre Wanderung daher erst im Tal beginnen koennen.
Mit Max habe ich dann nach dem Abendessen bei einem Glas Rotwein ueber die Beweggruende, den Jakobsweg zu gehen philosophiert und ueber die vermeintlichen Gegensaetze und Gemeinsamkeiten von Glauben und Wissenschaft ...